Simmeringer Helfen Simmeringern

Mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehen

Es geht weiter in unserer Vorstellungsreihe. Heute sprechen wir mit Marlene Koch, stellvertretende Kassierin von Simmeringer helfen Simmeringern.

F: Warum engagierst Du Dich für „Simmeringer helfen Simmeringern?“

Marlene Koch: Angefangen hat alles im Jahr 1999 mit den Kosovo-Flüchtlingen. Es war Zufall! Damals habe ich tagelang Essen und Kleidung verteilt, Kinder beschäftigt, Frauen und Männer getröstet. Von da an wusste ich: Ich will helfen! Ich will mehr! Deshalb war ich von Anfang an dabei, als wir nur eine Gruppe und kein Verein waren.

F: Was ist für Dich das Besondere an der Arbeit von „Simmeringer helfen Simmeringern“?

Marlene Koch: Gemeinsam kann man wirklich viel mehr bewirken und es ist schön mit Gleichgesinnten zu arbeiten.

F: Was siehst Du als Höhepunkte Deiner bisherigen Arbeit in diesem Verein an?

Marlene Koch: Wenn man wieder mal gesehen hat, dass man immer wieder etwas beitragen kann, damit es anderen ein bisschen besser geht. So habe ich mit meinen Freund Herbert Kühfuss dem kleinen Marvin helfen können. Der 10-jährige ist seit seiner Geburt schwer behindert. Er leidet an Tetraparese, Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen, sitzt im Rollstuhl und wird rund um die Uhr intensiv von seinen Eltern betreut. Sogar das gestützte Sitzen fällt ihm schwer, genauso wie das Kauen und Schlucken. Mit der Unterstützung von „Poker mit Herz“ der Concord Card Casinos konnte Marvin eine Adeli-Therapie in der Slowakei machen. Erst die Therapie hat es fertig gebracht, dass Marvin sich wieder besser aufrichten, ja sogar ein bisschen krabbeln kann, und neue Kraft bekommt.

F: Wie stellst Du Dir Deine zukünftige Arbeit für unseren Verein vor?

Marlene Koch: Weiterhin mit offenen Augen und Ohren durchs Leben zu gehen, um Hilferufe zu erhaschen, die still und leise sind.

 

Zur Person: Marlene Koch ist die Gründerin der „Sozialen Suppe“, die in der Notschlafstelle Dittmanngasse an Bedürftige verteilt wird. Sie arbeitet im Brotberuf als Hausbesorgerin. Daneben ist sie Ausbildnerin (und Hauptrettungskommandantin) beim Arbeitersamariterbund. Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren bei einigen Freiwilligen-Initiativen vertreten.

Das Interview führte Berthold Heber